Nagelpilz ist in Deutschland weit verbreitet. Etwa 20 Prozent der Deutschen, ab 65 Jahren sogar bis zu 45 Prozent, leiden unter dieser Erkrankung. Eine Pilzinfektion der Fußnägel, seltener auch der Fingernägel, ist zwar nicht schmerzhaft, aber sehr hartnäckig und optisch auch nicht schön anzusehen.
Nagelpilz bekämpfen mit Nagellack, Tabletten & Laser
Je nach Stärke des Befalls, dem Lebensalter, möglichen weiteren Erkrankungen und dem generellen Nagelwachstum, kann sich die Behandlung über mehrere Wochen, Monate oder gar Jahre hinziehen. Als Erreger sind meistens so genannte Fadenpilze ursächlich, aber auch Hefe- und Schimmelpilze kommen für die Infektion in Frage. Diese Nagelpilzarten gibt es.
Warum kann sich der Körper nicht gegen den Pilz wehren?
Nagelpilze nisten sich in und unter der Nagelplatte ein und ernähren sich vom Keratin, dem Baustoff der Nägel. Das menschliche Immunsystem ist gegen die Eindringlinge relativ machtlos, denn es funktioniert über die Blutbahnen und so genannte Fresszellen, die diese aufnehmen und unschädlich machen. Da die Hornplatten der Nägel aber nicht durchblutet werden, funktioniert auch die Immunabwehr bei dieser Art von Pilz nicht und er kann und wird sich ungestört ausbreiten.
Was hilft gegen den Pilzbefall?
Obwohl sehr viele Menschen heutzutage von Nagelpilz betroffen sind, scheint es sich dabei um ein sehr schambehaftetes Thema zu handeln. Kaum einer gibt es offen zu und mit Farblacken können vor allem Frauen den vermeintlichen Makel ja auch lange Zeit sehr gut verdecken.
Dabei ist Behandlung, gerade im Anfangsstadium der Pilz-Erkrankung denkbar einfach und sollte unbedingt schnellstmöglich erfolgen, um das Fortschreiten der Pilzinfektion auf weitere Nägel zu unterbinden und um nicht als Infektionsquelle für andere Menschen zu dienen.
Glücklicherweise gibt es viele hilfreiche Mittel zur Bekämpfung der Nagelpilze. In der Regel handelt es sich dabei um spezielle medizinische Anti-Pilz-Nagellacke oder Tabletten. Auch natürliche Produkte und Hausmittel können unterstützend zur Heilung beitragen. Die Art der Behandlung ist davon abhängig, wie weit die Infektion bereits fortgeschritten ist.
1. Dermatologen aufsuchen
Bei verdächtigen Veränderungen des Nagels sollte zunächst ein Dermatologe konsultiert werden. Denn nur, wenn es sich bei der Verfärbung tatsächlich auch um einen Pilzerreger handelt und dieser genau bestimmt wird, macht eine Behandlung auch Sinn.
2. Diagnose erstellen – Erregernachweis
Eine Blickdiagnose reicht in den meisten Fällen zur Bestimmung eines Nagelpilzes nicht aus. Die Treffsicherheit liegt bei lediglich 50 Prozent. Die herkömmlichen Methoden, nämlich die mikroskopische Betrachtung und das Anlegen einer Kultur, sind wesentlich genauer.
Um eine Nagelprobe zu erhalten, desinfiziert der Hautarzt den betroffenen Nagel zunächst mit einer 70%igen Alkohollösung. Dann schneidet er eines oder mehrere kleinste Stückchen vom Nagel ab und betrachtet diese unter dem Mikroskop. Wird die Probe als Nagelpilz identifiziert, legt der Arzt in einem weiteren Schritt eine Pilzkultur an, um den genauen Erreger zu identifizieren. Die Treffsicherheit liegt bei etwa 70 Prozent. Von dieser Typisierung hängt dann die weitere Therapie ab. Das Ergebnis des Erregernachweises liegt nach etwa 3-4 Wochen vor.
Bei einer stark fortgeschrittenen Nagelpilzerkrankung wird oftmals mit einer sofortigen Behandlung mit einem Antimykotikum-Breitbandpräparat, welches gegen verschiedene Pilzarten wirksam ist, begonnen. Liegt das abschließende Endergebnis dann vor, wird der Nagelpilz gezielt und systematisch mit der richtigen Medikation behandelt.
Es gibt mittlerweile auch einen Gentest, der die Nagelproben auf einen Pilzerreger untersuchen kann. Dieser soll mit einer Treffsicherheit von 87 Prozent bei Fadenpilzen noch genauer sein als die klassische Untersuchung per Kultur oder Mikroskop. Der Vorteil: bereits nach maximal 3 Tagen liegen die Testergebnisse vor.
Ist durch eine Vorbehandlung des Nagels keine mikroskopische Untersuchung möglich oder gibt es trotz eindeutigen Symptomen keine klare Nagelpilz-Diagnose, sollte eine histologische Untersuchung mit PAS-Färbung erfolgen.
Nagelpilz Behandlung & Therapie
Ist der Nagelpilz diagnostiziert, beginnt die oft langwierige Therapie, den unliebsamen Gesellen wieder loszuwerden. Dies kann auf drei Arten geschehen:
- äußerliche Behandlung: Nagellacke
- innerliche Behandlung: Tabletten
- Behandlung mit Laser
Die Therapien können und müssen sogar teilweise miteinander kombiniert werden, um den größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Der Grad des Befalls, leicht oder stark, gibt die Art der Behandlung vor.
Generell gilt, dass die betroffenen Nägel regelmäßig auf ein Minimum gekürzt werden sollten, da sie eine Infektionsquelle darstellen. Sind die Nagelplatten bereits bröckelig, kann man auch hier vorsichtig die Oberflächen mit einer feinen Feile glätten. Wichtig ist nur, die verwendeten Werkzeuge nach Gebrauch entweder sehr gründlich zu desinfizieren oder durch neue zu ersetzen, wie etwa die Feilen. Einwegfeilen sind in solchen Fällen ohnehin ratsam.
Um den Fußnagelpilz bestmöglich zu bekämpfen, ist eine Pediküre beim Podologen empfehlenswert. Dieser kann den Nagel in seinem Fußpflege-Studio professionell auf die weitere Therapie vorbereiten.
Behandlung bei leichtem Nagelpilz-Befall mit Nagellack
Ein leichter Pilzbefall liegt dann vor, wenn nur äußere Teile der Nagelplatte (maximal 30-50%) betroffen sind, und die Nagelwachstumszone (Nagelmatrix) nicht infiziert ist. In derartigen Fällen ist eine topische (lokale) Behandlung mit einem medizinischen Nagellack erfolgversprechend. Die Anti-Pilz Nagellacke gibt es rezeptfrei in jeder Apotheke.
Welche pilzabtötenden Nagellacke gibt es?
Bei den Antipilz-Nagellacken gibt es unterschiedliche Arten mit unterschiedlichen Wirkstoffen.
- wasserfester Lack mit dem Wirkstoff Amorolfin (z. B. Loceryl, Generika)
- wasserfester Nagellack mit dem Wirkstoff Ciclopirox (z.B. Nagel Batrafen)
- wasserlöslicher Nagellack mit dem Wirkstoff Ciclopirox (z.B. Ciclopoli gegen Nagelpilz)
Bei der Behandlung mit einem wasserfesten Nagellack wird der Nagel ein- bis zweimal pro Woche aufgetragen. Zuvor muss er jedes Mal mit einem Alkoholtupfer gereinigt und der vom Pilz befallene Teil des Nagels mit einer Einwegfeile angeraut werden. Nur so dringt der Wirkstoff optimal in den Nagel ein.
Ist der Anti-Pilz-Lack wasserlöslich ist ein täglicher Auftrag auf den infizierten Nagel, am besten abends vor dem Schlafengehen, erforderlich. Reste des Lacks können einfach mit Wasser abgewaschen werden, bevor der erneute Auftrag erfolgt.
Je nach Wirkstoff werden die Pilzerreger und Pilzsporen mit verschiedenen Wirkungsweisen bekämpft.
Wirkstoff Ciclopirox
Der Wirkstoff Ciclopirox wurde bereits 1970 und 1975 von der Hoechst AG patentiert und ist seitdem als Arzneimittel zugelassen. Das Medikament wird als lokales Antimykotikum eingesetzt und bekämpft wirkungsvoll Faden-, Hefe- und Schimmelpilze, die ursächlich für Nagelpilz sind.Ciclopirox stört die Pilzmembran und verhindert die Aufnahme von wichtigen Zellbestandteilen in die Pilzzelle. Es wirkt zudem auch noch sporenabtötend, entzündungshemmend und antibakteriell.
Mögliche, aber seltene bis sehr seltene, Nebenwirkungen sind:
Hautreizungen am Nagelrand oder auf dem Nagelbett, wie bspw. Trockenheit, Schuppung, Brennen, Rötungen oder Juckreiz.
Bei einer Überempfindlichkeitsreaktion auf den Wirkstoff Ciclopirox muss die Behandlung abgebrochen werden und mit dem Arzt eine neue Therapie besprochen werden.
Ciclopirox gibt es in sowohl als Wirkstoff in wasserfesten als auch wasserlöslichen Nagellacken.
Wirkstoff Amorolfin
Amorolfin wirkt pilzhemmend bis abtötend bei Dermatophyten, Hefepilzen, Schimmelpilzen und dimorphen Pilzen. Der Arzneistoff wird erfolgreich zur Behandlung von Nagel- und Hautpilzerkrankungen eingesetzt.
Der Wirkstoff Amorolfin unterbricht die Nährstoffversorgung des Pilzes und hemmt damit das Pilzwachstum Das bedeutet, der Pilz kann nicht mehr wachsen und sich nicht mehr vermehren. Bei hoher Wirkstoffkonzentration tötet er den Pilz auch sofort ab.
Mögliche, aber seltene bis sehr seltene Nebenwirkungen sind:
Hautreizungen (Juckreiz, Schuppenbildung, Rötungen) am Nagelrand oder auf dem Nagelbett.
Welcher Nagellack wirkt am besten? Studien
Es existieren eine Vielzahl von Studien, die sowohl wasserlösliche mit wasserunlöslichen Nagellacken einander gegenüberstellen, aber auch die Wirkstoffe Ciclopirox und Amorolfin untersuchen.
Die Datenbasis und die Methoden unterscheiden sich dabei aber gewaltig und können nicht miteinander verglichen werden. Die Studien sind insgesamt uneinheitlich und liefern daher unterschiedliche Ergebnisse. Mal liegt die eine Methode vorn, mal die andere.
Man kann also nicht sagen, der wasserfeste Amorolfin-Lack sei besser als der wasserlösliche Ciclopirox-Lack oder umgekehrt.
Beide Nagellacke wirken bei korrekter Anwendung fungizid, fungiastisch und sporizid und unterstützen so die mykologische Heilung. Für die oft sehr langwierige Behandlungsdauer ist allerdings Geduld und ein hohes Maß an Gewissenhaftigkeit gefordert.
Nagelpilztherapie mit Bifonazol-Creme
Neben den pilzabtötenden Nagellacken gibt es seit einigen Jahren auch die Möglichkeit, einen leichten bis mittelschweren Nagelpilz mit einer konzentrierten Creme aus Harnstoff (Urea) und dem Breitband-Antimykotikum Bifonazol zu behandeln (Canesten Extra Nagelset, Bifon Gel von dermapharm AG Arzneimittel, Canesten Extra Nagelset)). Bifonazol wirkt gut gegen Dermatophyten (Fadenpilze), Hefe- und Schimmelpilze und ist darüber hinaus entzündungshemmend und antibakteriell.
Diese 2-Phasen-Therapie wird über einen Zeitraum von 6 Wochen durchgeführt. Eine Art Vorbehandlung erfolgt über die Dauer von 1-2 Wochen mit einer Salbe mit den Wirkstoffen Urea (40%) und 1% Bifonazol). Im Anschluss daran wird über 4 Wochen hinweg eine weitere Salbe mit dem alleinigen Arzneistoff Bifonazol (1%) aufgetragen.
Anwendung über ca. 1-2 Wochen mit Harnstoff und Bifonazol
Nach einem etwa 10 minütigen, warmen Wasserbad wird die Nageloberfläche mit der Salbe dünn bestrichen. Die in der Creme enthaltene Harnsäure löst die infizierten Nagelschichten auf und macht sie somit durchlässig für den antimykotischen Wirkstoff. Verstärkt wird dieser Effekt durch ein Pflaster, welches über den behandelten Nagel aufgeklebt wird. Nach 24 Stunden wird das Pflaster abgelöst und die betroffenen Zehen oder Finger werden erneut für 10 Minuten in warmem Wasser gebadet.
Danach ist die Nagelschicht so weit aufgeweicht, dass der pilzinfizierte Teil des Nagels mit Hilfe eines im Set enthaltenen Spatels so weit wie möglich abgetragen werden kann. Da die in der Creme enthaltenen Arzneistoffe nur auf die erkrankte Nagelsubstanz wirken, bleiben gesunde Nagelteile unbeeinflusst. Danach erfolgt der Auftrag der Salbe erneut.
Diese Prozedur muss so lange erfolgen, bis alle mykotischen Nagelteile entfernt sind. Das Nagelbett muss für die Weiterbehandlung glatt sein. Dies ist nach etwa 7-14 Tagen, je nach Stärke der Pilzerkrankung, der Fall. Sollte die Behandlung in dieser Zeit nicht zum Erfolg führen, wenden Sie sich bitte an einen Dermatologen.
Anschlußbehandlung über 4 Wochen mit einer 1%igen Bifonazol-Creme
Im Anschluss daran wird der Nagel mit einer 1%igen Bifonazolcreme (ohne Harnstoff) einmal täglich für mindestens weitere 4 Wochen behandelt. Ein Pflaster ist nun nicht mehr erforderlich.
In klinischen Studien bestätigten 87 Prozent der Patienten eine sehr gute oder gute Wirksamkeit des Nagelsets. Bei lediglich 3,2 % der Anwender kam es zu leichten lokalen Hautreizungen.
Behandlung im fortgeschrittenen Stadium der Pilzerkrankung
Eine Nagelmykose ist dann fortgeschritten, wenn sie nicht nur die äußeren Nagelränder oder die Nagelplatte befallen hat, sondern auch die Nagelmatrix (Nagelwurzel) betroffen ist. Also der untere Teil des Nagels, wo dieser herauswächst. Damit ist nämlich automatisch jedes neu nachwachsende Stück Nagel ebenfalls vom Nagelpilz betroffen und kann durch den äußerlich wirkenden Nagellack nicht mehr erreicht werden.
In diesem Stadium hilft nur noch eine Kombination aus äußerlicher (Nagellack) und innerlicher Anwendung (Tabletten). Diese Art der Anti-Pilz-Therapie ist wesentlich wirksamer als eine rein äußerliche Behandlung. Die Heilungsrate liegt bei bis zu 70 Prozent.
Da es verschiedene Erregerarten gibt, die den Nagelpilz auslösen, muss unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden, der den genauen Erreger bestimmt und dann das richtige Arzneimittel auswählt. (Was tun bei einem Pilzbefall?)
Tabletten und deren Wirkung
Tabletten wirken über den Magen-Darm-Trakt und werden dort über die Schleimhäute in den Blutkreislauf aufgenommen. Die fungiziden Wirkstoffe werden dabei aber nicht nur lokal dort aufgenommen, wo sie benötigt werden, also in der Nagelmatrix, sondern sie wirken im gesamten Körper. Es handelt sich daher um eine so genannte systemische Therapie.
Diese ist mitunter von einer Vielzahl von unerwünschten Nebenwirkungen und möglichen Arzneiwechselwirkungen, falls der Betroffene noch weitere Medikamente einnehmen muss, begleitet.
Wichtig: Bei einer Tabletten-Unverträglichkeit kann auch die Behandlung mit einem speziellen Laser erfolgen.
Die Dauer der Tabletteneinnahme variiert je nach Wirkstoff und muss in den meisten Fällen über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis hin zu einem Jahr erfolgen, bis der neue, nicht pilzinfizierte Nagel nachgewachsen ist.
Die antimykotischen Tabletten sind IMMER rezeptpflichtig. Auch wenn es im Internet heutzutage alles, und damit auch rezeptfreie Tabletten gegen Nagelpilz zu kaufen gibt, sollten Sie um Ihrer Gesundheit willen nicht am falschen Ende sparen, denn nicht jede Tablette ist gegen jeden Nagelpilz wirksam.
Man unterscheidet 3 wesentliche Wirkstoffe:
- Terbinafin (hauptsächlich bei Fadenpilzen)
- Itraconazol (auch bei Hefe- und Schimmelpilzen)
- Fluconazol (wenn die anderen Wirkstoffe nicht zum Erfolg führen)
Bei einem vorzeitigen Absetzen der Tabletten ist mit einem (erneuten) Ausbruch des Nagelpilzes zu rechnen.
Terbinafin
Der am häufigsten eingesetzte und wirkungsvollste Arzneistoff ist Terbinafin. Dieses Antimykotikum wird über einen Zeitraum von mindestens 3 Monaten einmal täglich in Tablettenform eingenommen und hemmt und tötet den Nagelpilz.
Der Arzneistoff Terbinafin schädigt die Pilzmembran, wodurch dieser keine Nährstoffe mehr aufnehmen und verwerten kann. Infolgedessen verhungert der Nagelpilz und stirbt nach und nach ab.
Leider treten folgende Nebenwirkungen gelegentlich auf (bei mindestens einem von 1000 Patienten):
- Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall)
- Kopfschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Hautausschläge
- Gelenk- und Muskelschmerzen
- Leberschäden
- Gelbsucht
- Veränderungen des Blutbildes
- Grippeähnliche Symptome
Bei sämtlichen Beschwerden, die während der Behandlung auftreten, wenden Sie sich bitte unbedingt an Ihren Arzt oder Apotheker.
Bei folgenden Vorerkrankungen oder Einschränkungen sollte die Behandlung mit Terbinafin-Tabletten vermieden werden:
- bereits geschädigte Leber
- Allergie auf einen Wirkstoff
- eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion
- Psoriasis (Schuppenflechte)
- geschwächte Immunabwehr bspw. durch Chemotherapie oder Kortisonbehandlung
- Schwangerschaft und Stillzeit
- jünger als 18 Jahre
Itraconazol
Der Wirkstoff Itraconazol ist eine Alternative zu Terbinafin, aber etwas weniger wirksam. Er wird entweder als Intervallterapie oder als durchgängige Therapie über die Dauer von 2-3 Monaten eingenommen.
Intervalltherapie:
täglichen Einnahme von 2 Kapseln nach der Mahlzeit über einen Zeitraum von einer Woche mit einer anschließenden Pause von 3 Wochen.
Durchgängige Therapie:
zweimal tägliche Einnahme von je zwei Kapseln nach der Mahlzeit.
Der Erfolg der Tabletten beruht auf einem Eingriff des Wirkstoffs in die Zellhülle des Pilzes. Diese Membran verliert dadurch ihre Funktionalität und kann Nährstoffe nicht mehr aufnehmen. Sie verhungert.
Selten (bei mindestens einem von 1000 Patienten) treten folgende Nebenwirkungen auf:
- Leberschäden (sehr selten)
- Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen)
- Appetitlosigkeit
- Haarausfall
- dunkler Urin
- heller Stuhl
Bei folgenden Vorerkrankungen oder Einschränkungen sollte die Behandlung mit Itraconazol -Tabletten vermieden werden:
- Herzschwäche oder Vorerkrankungen, die eine Herzschwäche begünstigen
- bereits geschädigte Leber
- Allergie auf einen Wirkstoff
- Allergie gegen Farbstoffe (z.B. E 104 und E132)
- eingeschränkte Nierenfunktion
- Neigung zu Ödemen (Wassereinlagerungen)
- Unverträglichkeit gegenüber Saccharose (wichtig für Diabetiker)
- Schwangerschaft und Stillzeit
- jünger als 18 Jahre oder ältere Patienten (ein genaues Alter nennt der Hersteller nicht)
Fluconazol
Tabletten mit dem Wirkstoff Fluconazol sind zur Behandlung von Nagelpilz nur dann sinnvoll, wenn vorherige Behandlungen erfolglos waren oder aufgrund anderer Indikationen, wie bspw. Medikamentenwechselwirkungen, nicht zum Einsatz kommen können. Die Einnahme muss über einen Zeitraum von mindestens 6 – 12 Monaten erfolgen.
Die Dosierung ist abhängig von unterschiedlichen Faktoren und muss daher in Absprache mit einem Arzt erfolgen. Es gibt diverse Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, eine sorgfältige Anamnese sollte daher vor der Einnahme erfolgen.
Fluconazol ist in der Regel gut verträglich, aber dennoch treten bei mindestens einem von 1000 Patienten folgende Nebenwirkungen auf:
- Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Verstopfung, Blähungen)
- Appetitlosigkeit
- Trockener Mund
- Kopfschmerzen
- Krampfanfälle
- Hautreaktionen ( Jucken, Nesselausschlag, Hautauschlag)
- Nierenfunktionsstörungen
- Leberschäden (Hepatitis, Leberversagen, Gelbsucht)
- Blutarmut
- Fieber
- Schwächegefühl
- Benommenheit
Die Liste ist nicht abschließend.
Nagelpilz-Tabletten und Alkohol?
Es liegen bislang keine eindeutigen wissenschaftlichen Ergebnisse vor, die das Trinken von Alkohol bei der gleichzeitigen Nagelpilz-Therapie mit Tabletten in Zusammenhang setzen. Allerdings gibt es einige Experten, die eine zuckerarme (glukosearme) Diät zur Unterstützung bei Nagelpilz empfehlen, da dies die Vermehrung des Erregers möglicherweise hemmt. Zuckerhaltige Alkopops sind daher zu vermeiden.
Ein seltenes Glas Wein oder Bier zu besonderen Ereignissen sollte bei der systemischen Therapie mit Tabletten allerdings erlaubt sein.
Nagelpilz-Behandlung mit Laser
Der Einsatz eines Lasers zur gezielten Behandlung von Nagelpilz ist eine relativ neue Methode, die erst seit dem Jahr 2010 zunehmend zum Einsatz kommt. Meistens dann, wenn die Therapie mit antimykotischen Tabletten nicht vertragen wird oder andere Indikationen wie bspw. Schwangerschaft, Stillzeit, Kinder, andere Krankheiten, Immunschwäche, etc., vorliegen.
Noch ist die Beweislage über die Wirksamkeit anhand von Studien relativ dünn und medizinisch umstritten. Die Anzahl der Studienteilnehmer ist bislang zu klein, die Studiendauer zu kurz und die Methodik unterschiedlich.
Unklar ist beispielsweise, ob der Laser den Nagelpilz an der sprichwörtlichen (Nagel-) Wurzel packt oder ob die sehr resistenten Pilzsporen die Hitze des Lasers überleben und dadurch die Pilzinfektion wieder ausbricht. Eine alleinige Behandlung ausschließlich mit Laserlicht wird daher kaum ausreichen, den Pilz dauerhaft zu bannen. In Kombination mit einem medizinischen Anti-Pilz Lack sind die Heilungschancen jedoch gut.
Wirkung des Lasers auf den Nagelpilz
Wie genau der Laser auf den Pilz wirkt, ist in der Wissenschaft ebenfalls noch nicht eindeutig geklärt. Eine Vermutung ist, dass die Pilze durch die Hitze des Lasers (Pilzfäden sterben bei etwa 60 Grad ab) oder die damit verbundene Verdampfung des Wassers abgetötet werden. Da Pilzsporen aber sehr hitzeresistent sind, könnten diese die Laserbehandlung überstehen. Sie sterben erst bei einer Temperatur von etwa 80 Grad ab und das erreicht kein Laser. Möglicherweise werden auch freie Radikale durch spezielle Wellenlängen des Laserlichts freigesetzt, die die Erreger und Sporen abtöten. Es ist auch denkbar, dass YAG-Laser nur einen temporären Effekt auf den Nagelpilz haben und ihn lediglich eine Zeit lang unterdrücken bzw. hemmen.
Da die entsprechenden Nagelpilz-Laser in der Anschaffung recht teuer sind und die Therapie wissenschaftlich noch nicht evident ist, bieten bislang noch nicht sehr viele Hautarztpraxen eine derartige Behandlung an. Hinzu kommt, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Behandlung nicht übernehmen.
Welche Laser sind geeignet?
Es gibt verschiedene Laserarten, die bei Nagelpilz zum Einsatz kommen können, unter anderem:
- YAG-Laser
- Yttrium-Laser
- Diodenlaser
- Ablative Laser
- CO2-Laser
Der in Studien am häufigsten untersuchte Laser ist der YAG-Laser. Aber auch alle anderen Laserarten, die in Deutschland zur Behandlung der Onychomykose zugelassen sind, können den Pilz nachweislich bekämpfen.
Interessant zu wissen; eine Heilung durch den Laser mussten die Hersteller nicht beweisen. Es reichte der Nachweis für die Zulassung aus, dass der Laser gegen den Nagelpilz wirksam ist.
Vorgehensweise bei der Laser-Behandlung
Bevor eine Lasertherapie zum Einsatz kommt, muss der oder die betroffenen Nägel für die Behandlung vorbereitet werden. Ist der befallene Nagel dick und verfärbt, sollte die betroffene Nagelplatte zunächst mit einem Fräser abgeschliffen und geglättet werden.
Dies geschieht entweder im Rahmen einer medizinischen Fußpflege oder vor Ort beim Dermatologen. Dies ist jedoch von Praxis zu Praxis unterschiedlich und kann mit dem Arzt telefonisch abgeklärt werden.
Bevor der Laser zum Einsatz kommt, wird der befallene Nagel zunächst desinfiziert. Danach wird das betroffene Behandlungsareal für wenige Minuten bestrahlt. Dabei kann der Patient ein leichtes Brennen oder Kribbeln verspüren. Der Laser selbst ist für die Haut jedoch unschädlich.
Dauer der Laser-Behandlung
Eine einmalige Behandlung ist bei der Bekämpfung eines Nagelpilzes sicherlich nicht ausreichend (trotzdem wird es zumindest in den USA zum Teil so kommuniziert). Die Nägel müssen über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis hin zu einem Jahr immer wieder mit dem Laser bestrahlt werden.
Das hängt auch stark vom Einzelfall und der Stärke des Befalls ab. Bei einem stark ausgeprägten Nagelpilzbefall rechnet man mit mindestens 8 Sitzungen, leichtere Fälle sind mit etwa 4-6 Sitzungen therapierbar.
Die Sitzungen finden dabei im Abstand zwischen einer und 4 Wochen statt und dauern je nach Anwendung etwa zwischen 15 und 60 Minuten.
Nebenwirkungen
Ein Vorteil der Laserbehandlung liegt in den sehr geringen Nebenwirkungen und ist so gut wie schmerzfrei. Lediglich bei der Bestrahlung kann ein leichtes Brennen, Kribbeln oder Stechen zu spüren sein. Diese Symptome verschwinden aber, sobald die Behandlung des Nagels beendet ist.
Kosten der Laser-Behandlung
Die Kosten für eine Laserbehandlung bei Nagelpilz werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Je nach Anzahl der betroffenen Nägel und der Stärke des Pilzbefalls liegen diese bei etwa 80-500 Euro pro Sitzung. Die Zahlen schwanken regional sehr stark.
Einige private Krankenkassen beteiligen sich jedoch an Kosten. Klären sie dies im Vorfeld mit Ihrem Versicherer ab.
Fazit Laserbehandlung
Auch wenn noch keine gesicherten Beweise für die Effektivität der Lasertherapie vorhanden sind, heißt das nicht, dass sie nicht doch funktioniert. Sie sollte jedoch unbedingt in Kombination mit einem antimykotischen Nagellack durchgeführt werden, um die Chancen auf eine vollständige Heilung zu erhöhen.
Nagelpilz Hausmittel – sinnvoll oder nicht?
Diese Frage lässt sich eindeutig und ganz kurz und knapp beantworten:
NEIN.
Die Bekämpfung oder gar Heilung eines Nagelpilzes mit Hausmitteln ist Geld- und Zeitverschwendung, denn sie ist wirkungslos.
Eine Nagelpilzbehandlung sollte immer umgehend mit einem geeigneten medizinischen Nagellack behandelt werden, um das Voranschreiten und Übergreifen des Erregers auf weitere Nägel zu verhindern.
Obwohl diverse Hausmittel angeblich gegen den hartnäckigen Nagelpilzerreger wirken sollen, allen voran Essig oder Essigessenz, darf man diesen Gerüchten keinen Glauben schenken. Schlimmer noch, es kann zu allergischen Reaktionen und Hautreizungen am Nagel kommen und man verschärft das Problem damit zusätzlich.
Im Internet kursierende “Wundermittel” sind neben Essig auch Teebaumöl, Kokosöl, Manukaöl, Backpulver, Eigenurin, Zahnpasta, Zitronensaft, Lavendelöl, Salbeitee, Knoblauch, Olivenöl, Thymoanöl, Oreganoöl, Alkohol, Bittersalz, Naturjoghurt, Salzsole, Ringelblume, Natron, Grapefruitkern-Extrakt, Meerrettich, Eichenrindensud, homöopathische Globuli, Schüßler Salze, etc. Die Kreativität mancher Webseiten kennt dabei keine Grenzen. Sie können aber genauso gut dreimal um einen Baum tanzen und dabei “Nagelpilz verschwinde” rufen. Das hat in etwa denselben Effekt.
Egal, welches Hausmittel Sie wählen, wissenschaftlich ist die Wirksamkeit keines einzigen Hausmittels bewiesen.
Natürlich gibt es darunter zwar Stoffe, die in der Tat eine antimykotische und antibakterielle Wirkung haben, aber bei einem derartig hartnäckigen Erreger wie dem Nagelpilz dennoch kläglich scheitern. Das liegt nicht nur an den äußerst widerstandsfähigen Faden- oder Hefepilzen und deren Pilzsporen, sondern auch an der sehr geschützten Stelle, nämlich unter der Nagelplatte oder gar in der Nagelwurzel selbst, an dem sich die Infektion ausbreitet. Nichtmedizinische Wirkstoffe dringen einfach nicht durch den Nagel hindurch bis zum tatsächlichen Infektionsherd. Sollten Sie es tatsächlich mit einem Hausmittel versuchen wollen, vergeuden Sie wertvolle Zeit, in der sich der Pilz ungestört weiter ausbreiten kann.
Bei einem Nagelpilzbefall scheuen Sie sich also nicht, einen Hautarzt oder einen Podologen aufzusuchen und die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Je früher Sie das tun, desto schneller bekommen Sie den Pilz in den Griff.
Auch bzw. gerade wenn bereits sämtliche Zehen betroffen sein sollten und Sie sich für das Aussehen schämen sollten, empfehlen wir Ihnen den Gang zum Arzt. Die Behandlung einer fortgeschrittenen Onychomykose ist zwar langwierig, weil die Nagelplatte einmal komplett gesund herauswachsen muss, aber sie lohnt sich. Denn schon bald werden die Nägel bei der richtigen medizinischen Behandlung gesund nachwachsen und Sie können spätestens im Folgejahr wieder schöne Füße und Fußnägel zeigen. Ausdauer lohnt sich in diesem Fall sehr.
Welche Behandlung ist für mich die richtige?
Die Behandlung der Nagelmykose richtet sich nicht nur nach der Stärke des Befalls, sondern auch nach den Bedürfnissen des Patienten.
Folgende Fragen sollten Sie sich dabei stellen:
- Handelt es sich um ein rein kosmetisches Problem und wie viel bedeutet Ihnen die vollständige Heilung des Nagelpilzes?
- Sind Sie sehr konsequent und motiviert?
- Möchten Sie den Nagellack täglich oder ein- bis zweimal wöchentlich auftragen?
- Wären Sie bereit, trotz häufiger Nebenwirkungen auch Tabletten einzunehmen?
- Sind Sie bereit, die Kosten der Therapie über einen langen Zeitraum zu zahlen?
- Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, erneut an Nagelpilz zu erkranken?
Diese Fragen sowie Ihre Gedanken oder gar Bedenken hierzu sollten Sie sich zunächst selbst beantworten und dann im Gespräch mit dem behandelnden Dermatologen äußern.
Sie sind der wichtigste Teil der Therapie. Der Erfolg der Behandlung steht und fällt mit Ihrer Gewissenhaftigkeit.
Wie lange dauert eine Nagelpilz-Behandlung?
Eine Nagelpilz-Erkrankung ist lästig und vor allem sehr hartnäckig. Das liegt im wesentlichen an 3 Faktoren:
- Beschaffenheit der Pilze
- Nagelwachstum
- Inkonsequente Behandlung
Pilz-Eigenschaften
Pilze verbreiten sich über winzigste Pilzsporen, also die robuste Überlebensform der Pilze. Als besondere widerstandsfähig gelten dabei leider die Sporen des am häufigsten vorkommenden Nagelpilzes, dem Fadenpilz Trichophyton rubum. Sie überleben problemlos Temperaturen zwischen -20 Grad und +80 Grad, ebenso wie Wasserarmut und extreme Trockenheit.
Die Behandlung des Nagelpilzes muss daher also zwingend nicht nur auf die pilzabtötende (fungizid), sondern auch die sporenabtötende (sporizid) Wirkung, abzielen.
Wenn auch nur eine Spore überlebt, ist ein Rückfall nahezu unvermeidlich.
Wachstum der Finger- und Fußnägel
Ein erkrankter Nagel gilt erst dann als geheilt, wenn er komplett gesund nachgewachsen ist. Fingernägel wachsen in der Regel etwa 3 mm pro Monat und damit etwa doppelt so schnell wie Fußnägel mit nur etwa 1mm pro Monat. Im Sommer etwas schneller, in den Wintermonaten etwas langsamer.
Ein Fingernagel braucht also etwa 6 Monate, um einmal komplett neu nachzuwachsen. Beim Fußnagel erhöht sich diese Zeit um mindesten weitere 3 bis 6 Monate. Ein Zehennagel braucht also bis zu einem Jahr, um sich einmal zu erneuern.
Je schneller man mit der Behandlung beginnt, desto größer sind die Heilungschancen.
Nachlässige Behandlung – App als mobile Hilfe
Im kompletten Behandlungszeitraum muss der Pilz und dessen Pilzsporen über mehrere Monate unablässig bekämpft werden. Das erfordert viel Geduld und Ausdauer.
Die Rückfallrate bei Nagelpilz ist extrem hoch, was unter anderem an den hartnäckigen Pilzsporen und den vielen Wiederansteckungsmöglichkeiten liegt. Auch wenn der Nagel bereits wieder gesund aussieht, sollte die Behandlung mit speziellen pilzabtötenden Nagellacken daher noch einige Zeit weitergeführt werden.
Um die Therapie unterstützend zu begleiten und um nicht nachlässig zu werden, gibt es seit kurzem auch eine therapiebegleitende App für Smartphones (Springer -Coach Nagelpilz), die den Patienten an den nächsten Behandlungsschritt erinnert. Was bei Diabetikern schon gang und gäbe ist, hilft auch bei der Bekämpfung und Heilung von Nagelpilz.
Wichtig: Immer auch die Schuhe desinfizieren und bestenfalls neue Socken kaufen.
Was passiert, wenn der Pilz nicht bekämpft wird?
Lässt man den Nagelpilz unkontrolliert wuchern, wird er sich auf alle Nägel ausbreiten und im Laufe der Zeit sogar zu Verformungen der Nägel führen. Die Nägel werden immer dicker und sich die Nagelplatte löst sich langsam ab. Das sieht nicht nur gruselig aus und kann mitunter schmerzhaft sein, sondern ist auch für alle anderen Menschen eine Infektionsquelle, denn mit infizierten Hautschuppen wird der Träger nur so um sich werfen, im übertragenen Sinne. Die Nägel werden bröslig und diese kleinsten Schuppen verteilen sich überall.
Kann man Nagelpilz komplett heilen?
Ja, man kann Nagelpilz in den meisten Fällen komplett heilen, ABER…
In manchen Fällen sollte man überlegen, ob man nicht bevorzugt, mit dem Nagelpilz friedlich gemeinsam alt zu werden. Die Behandlung mit pilzabtötenden Nagellacken, aber auch mit von innen wirkenden Tabletten ist äußerst langwierig und es gibt eine hohe Rückfallquote.
Gerade ältere Patienten mit einer schlechten Durchblutung und langsam wachsenderen Nägeln haben schlechtere Heilungschancen und der Pilz an sich lässt sich mit speziellen Nagellacken und einer regelmäßigen Fuß- und Nagelpflege gut eindämmen.
Auch bei Menschen, die unter schwerwiegenden Krankheiten leiden oder starke immunabwehrschwächende Medikamente (Kortison, Chemotherapie, etc.) einnehmen müssen, ist eine komplette Pilzsanierung nur schwer möglich.
Daher sollte man darüber nachdenken, ob die absolute Pilzfreiheit überhaupt erstrebenswert ist oder ob es wichtige medizinische Gründe gibt, die das komplette Abtöten des Pilzes erfordern.
Eine Behandlung der Nagelmykose ist zwar unbedingt erforderlich, aber die vollständige Pilzfreiheit kein absolutes Muss.
Rückfall vermeiden nach Nagelpilz-Heilung? Vorbeugung
Die Rezidivquote, also die Rückfallquote, bei Nagelpilz ist leider relativ hoch. Das liegt im wesentlichen an den äußerst widerstandsfähigen Überlebensformen der Pilze, der Pilzsporen.
Der zweite wichtige Faktor ist der Patient selbst und dessen Umgang mit dem Nagelpilzerreger. Es gibt eine Reihe von essentiellen Maßnahmen, die das Risiko einer erneuten Infektion zumindest minimieren können.
Diese Tipps helfen, den Nagel gesund zu erhalten:
- Desinfizieren Sie alle Schuhe und Kleidungsstücke, Handtücher und Socken, die mit dem Nagelpilz eventuell in Berührung gekommen sind. Hierfür gibt es spezielle pilzabtötende Sprays oder Waschmittel.
- Tragen Sie am besten Baumwollsocken und wechseln Sie diese täglich
- Nutzen Sie für Ihre Füße ein separates Handtuch und wechseln Sie dieses täglich.
- Tragen Sie nur gut sitzendes, nicht einengendes Schuhwerk, das bestenfalls atmungsaktiv ist.
- Behandeln Sie auch einen Fußpilz umgehend, da es sich um den gleichen Pilzerregerstamm handelt, der auch auf den Nagel übergehen kann.
- Lassen Sie Ihre Füße viel an die frische Luft und trocknen Sie diese immer sehr gut ab.
- Tragen Sie in Barfußbereichen immer Badeschuhe.
- Tragen Sie auf gesunden Nägeln einen wirkstofffreien Nagellack auf. Dieser dient als Prophylaxe und schützt den Nagel vor dem Eindringen des Nagelpilzerregers.
- Sind Sie krankheitsbedingt anfällig für Pilzinfektionen (bspw. bei Diabetes mellitus), sollten Sie Ihre Füße nach jedem Besuch eines öffentlichen Barfußbereichs (Schwimmbad, Sauna, Umkleidekabinen, etc.) mit einem ein antimykotischen Fußspray behandeln, welches sowohl Nagel- als auch Fußpilze gezielt abtötet.
Falls der Pilz dennoch zurückkehrt, handeln Sie sofort, indem Sie ihn mit den zuvor bereits bewährten Wirkstoffen bekämpfen.
» Wichtig: Alles zu den Ursachen, Symptomen & Übertragung
Weiterführende Links
Ärztezeitung.de: Bei Nagelpilz ist oft Kombitherapie nötig
Pharmazeutische-Zeitung.de: Laser als neue Behandlungsoption
drbesser.de: Laser gegen Nagelpilz
Ärzteblatt.de: Onychomykose: Höhere Heilungsraten und kürzere Therapiedauer
AWMF online (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften): Onychomykose