Psoriasis ist eine nicht-ansteckende, meist chronisch verlaufende Hautkrankheit, die mitunter auch Gelenke, Organe und Nägel befällt. Die so genannte Schuppenflechte ist genetisch bedingt und mit etwa 2 Millionen Betroffenen in Deutschland (weltweit ca. 2-3% der Bevölkerung) eine der häufigsten Hautkrankheiten. Meistens ist die Psoriasis in Form von silbrig-schuppigen bis entzündlich geröteten Hautstellen an den Außenseiten der Knie und Ellenbogen, aber auch auf dem Kopf hinter den Ohren oder im Haarbereich, sichtbar.
Nagelpsoriasis – was ist das?
Bei 80% der Schuppenflechte-Patienten erkranken neben der Haut auch die Finger- und Fußnägel. Diese spezielle Unterform der Schuppenflechte nennt man Nagelpsoriasis. Ein normaler Nagel besteht aus einer Keratinplatte, die sich aus mehreren Hornschichten zusammensetzt. Diese bilden sich ständig neu und werden auch wieder abgebaut. Bei der Nagelpsoriasis ist dieser Vorgang gestört. Die nicht abgebauten Zellen lagern sich unter der Nagelplatte ab und häufen sich an. Dieses am häufigsten auftretende Erscheinungsbild der Nagelschuppenflechte nennt man subunguale Hyperkeratose.
Eine Nagelpsoriasis ist äußert langwierig und muss konsequent behandelt werden.
Da es sehr viele Informationen über Nagelpsoriasis gibt, ist der nachfolgende Text relativ lang. Allerdings haben wir die Informationen derart aufbereitet, dass sie auch für medizinische Laien gut verständlich sind und Betroffenen und Angehörigen helfen, die Krankheit zu verstehen und zu therapieren.
Nagelpsoriasis erkennen – Symptome & Anzeichen
Sind die Nägel von Schuppenflechte befallen, äußert sich das meist über ganz spezifische optische Veränderungen und Beschwerden, die sich kaum verbergen lassen. Wenn Sie bereits an einer Hautschuppenflechte leiden, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass im Verlauf der Erkrankung auch die Nägel befallen werden. Bei lediglich bis zu 5 Prozent der Betroffenen wird der Nagel isoliert befallen, das heißt, es gibt auf der Haut keinen weiteren Befall von Schuppenflechte. Dann sind die Symptome denen eines Nagelpilzbefalls sehr ähnlich.
Folgende Symptome und Anzeichen sind typisch für eine Nagelschuppenflechte:
Symptome / Zustand der Nägel | äußert sich durch | Auftreten – Wahrscheinlichkeit in % |
Haut-Psoriasis | schuppige, rötliche Stellen auf der Haut | 80 |
Tüpfel- / Grübchennnägel | kleine Grübchen in der Nagelplatte | 75 |
Ölflecke | gelb-braune Flecken unter der Nagelplatte | 30 |
Nageldystropie – Krümelnagel | Schuppen unter dem Nagel drücken diesen nach oben (subunguale Hyperkeratose). Der Nagel zerfällt krümelig und wird dabei zerstört. | 50 |
Ablösung der Nagelplatte (Onycholyose) | Eindringen von Pilzen und Bakterien möglich, wodurch der Nagel dunkler wird | 45 |
Splitterhämorrhagien | bräunliche Streifen am Nagelende | keine Angabe |
Nagelfalzschwellung | die Haut um den Nagel kann gerötet und angeschwollen sein | keine Angabe |
Risse und Rillen | Eindringen von Pilzen und Bakterien möglich, wodurch der Nagel dunkler wird | keine Angabe |
Schmerzende Finger und Zehen | Druckschmerzen | keine Angabe |
Meistens treten die Symptome an mehreren Finger- und/oder Fußnägeln gleichzeitig auf.
Nagelmatrixpsoriasis
Bei der Nagelmatrixpsoriasis ist der Verhornungsprozess der Zellen im Bereich der Nagelwurzel gestört, wodurch es zu einer kurzzeitigen Vermehrung dieser Zellen kommt. An der Nageloberfläche bilden sich dadurch kleine Vertiefungen, es entstehen Grübchen- oder Tüpfelnägel.
Nagelbettpsoriasis
Ist das Nagelbett betroffen, kommt es unter der Nagelplatte zu einer verstärkten Zellbildung (Hyperkeratose) und einer Störung und Verhornung der Hautzellen. Durch die Verklumpung dieser Zellen bilden sich die typischen gelben Ölflecken, die unter dem Nagel erkennbar sind. Im weiteren Verlauf hebt sich die Nagelplatte durch die Zellanhäufung an und kann sich sogar ablösen.
Psoriatischer Krümelnagel
Der psoriatische Krümelnagel ist die schlimmste Ausprägungsform, denn er vereint die Nagelbett- mit der Nagelmatrixpsoriasis. Der Nagel ist instabil und verändert seine Struktur gänzlich. Er wird bröselig und krümelig. In diesem Zustand kann kein normales, gesundes Nagelkeratin mehr gebildet werden.
Unterschied Nagelpsoriasis und Nagelpilz
Es ist nicht immer ganz einfach, die zum Teil sehr ähnlichen Symptome von Nagelschuppenflechte und Nagelpilz (Onychomykose) voneinander abzugrenzen, weshalb es zu Verwechslungen kommen kann. Gerade im ersten Anfangsstadium ähneln sich die Veränderungen an den Nägeln stark:- Nagelverfärbungen
- Veränderungen der Nagelstruktur (bspw. Brösel, Verdickung)
- Verformung der Nagelplatte
Im weiteren Verlauf der beiden Krankheiten gibt es jedoch eine klare Unterscheidung:
Nagelmykose / Nagelpilz gedeiht am besten in feucht-warmen Milieu auf den Fußnägeln und beginnt dort meist an den großen Zehennägeln. Von dort breitet er sich bei Nichtbehandlung nach und nach auf die weiteren Fußnägel aus.
Nagelpsoriasis tritt meistens gleichzeitig an mehreren Nägeln, sowohl an Händen und Füßen, auf und geht in 95% der Fälle mit dem typischen Schuppenflechte-Ausschlag auf der Haut einher. Lediglich bei 5 % der Patienten ist eine Nagelpsoriasis ohne die Erkrankung der Haut zu finden.
Es ist möglich, dass zeitgleich eine Pilzinfektion mit Nagelpsoriasis auftritt.
Besteht ein Zusammenhang zwischen Nagelpsoriasis und Nagelpilz?
Die Frage, ob ein Zusammenhang zwischen der Nagelschuppenflechte und der Anfälligkeit für Nagelmykose besteht, ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt.
Folgende Punkte sprechen bei Nagel-Psoriatikern für ein erhöhtes Risiko, sich mit einem Nagelpilz zu infizieren.
- Durch die Schuppenflechte auf den Nägeln wird die Nagelplatte angegriffen und Pilzerreger können dann durch kleinste Verletzungen in den Nagel eindringen.
- Löst sich die Nagelplatte ab, entsteht ein feucht-warmes Klima unter dem Nagel, in welchem sich besonders gern Pilzerreger ansiedeln.
- Bei der Einnahme von Medikamenten gegen Schuppenflechte (Biologika, Kortison), die das Immunsystem schwächen, steigt das Risiko einer Nagelpilzinfektion.
Dem gegenüber stehen folgende Punkte, die für ein geringeres Risiko sprechen:
- Es wurde nachgewiesen, dass sich Nagelpilzerreger auf Psoriasis-Nägeln langsamer vermehren als auf gesunden Nägeln.
- Vermutet wird ebenso, dass durch das schnellere Wachstum und die starke Zellvermehrung bei psoriatischen Nägeln eine erhöhte Nagelabwehr besteht.
- Ebenso soll ein antimikrobieller Wirkstoff gegen Nagelpilze in den gelblich verfärbten Bereichen des Psoriasis-Nagels das Wachstum der Pilze hemmen.
Zwar existieren in diesem Bereich zahlreiche Studien, die jedoch keine einheitlichen Ergebnisse liefern. Sicher ist aber, dass ein Pilzinfektion die Symptome eines Psoriasis-Nagels stark verschlimmert. Bei einem entsprechenden Verdacht sollte daher unbedingt ein Arztbesuch erfolgen. Dieser erstellt die korrekte Diagnose und veranlasst bei einem positiven Ergebnis eine gezielte, konsequente Behandlung der Nagelmykose. Das ist äußerst wichtig, um eine Verschlechterung der Nagelschuppenflechte abzuwenden.
Wer ist besonders häufig von Nagelpsoriasis betroffen?
Menschen, die bereits unter einer Psoriasis auf der Haut leiden, sind leider auch sehr oft von einem Schuppenflechte-Befall der Nägel betroffen.
Besonders hoch ist dabei der Anteil der Patienten mit Psoriasis-Arthritis, einer Form der Gelenkentzündung.
Während bei Haut-Psoriatikern etwa 40-50% auch an einer Nagelschuppenflechte erkranken, sind es bei Psoriasis-Arthritis Patienten etwa 75-80%.
Formen der Schuppenflechte
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Schuppenflechte-Formen, die sich je nach betroffener Körperstelle und Ausprägung unterscheiden. Bis zu 90 Prozent aller Patienten leiden unter der so genannten Psoriasis Vulgaris (gewöhnliche Schuppenflechte oder Plaque-Psoriasis).
Eine spezielle Unterform der Schuppenflechte ist die Nagelpsoriasis, die die Finger- und Fußnägel befällt. Sie tritt bei vielen Menschen auf, die bereits an einer Form der Hautschuppenflechte leiden.
Seltenere Formen der Schuppenflechte sind:
- Psoriasis Palmoplantaris – befällt Handflächen und Fußsohlen
- Psoriasis inversa / intertriginosa – befällt die Hautfalten
- Psoriasis capitis – befällt die Kopfhaut
- Psoriasis guttata – tröpfchenförmige Schuppenflechte als erstes Anzeichen einer Psoriasis Vulgaris
- Psoriasis Pustulosa – eitrige Bläschen
- Erythrodermische Psoriasis – befällt die gesamte Hautoberfläche
Eine besondere Stellung nimmt die Psoriasis-Arthritis ein. Diese äußert sich durch entzündete und versteifte Gelenke, vorwiegend in den Fingern und Zehen.
Es besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen Nagelschuppenflechte und Gelenk-Psoriasis.
Im Folgenden gehen wir daher genauer darauf eingehen.
Psoriasis-Arthritis und Nagelpsoriasis – Zusammenhang
Greift die Schuppenflechte nicht mehr nur die Haut, sondern auch die Gelenke an, spricht man von einer Psoriasis-Arthritis (Gelenk-Psoriasis). Bei dieser Form entzünden sich die Gelenke im Körper, vornehmlich in den Händen und Füßen, aber auch in der Wirbelsäule. Sie verdicken sich und die Beweglichkeit wird eingeschränkt. Bei etwa 75% der Betroffenen geht eine mehrjährige Schuppenflechte mit den typischen Hautsymptomen voraus.
Es besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Häufigkeit und Schwere der Ausprägung von Nagelpsoriasis und Psoriasis-Arthritis. Etwa 80 Prozent der Psoriasis-Arthritis-Patienten leiden unter Nagelveränderungen.
Oftmals ist eine schwere Ausprägung der Nagelpsoriasis ein Vorbote für eine nachfolgende Gelenk-Psoriasis. Da der Nagel in seiner Funktion mit der Haut und den Knochen verbunden ist, entzündet sich bei der Autoimmunerkrankung zunächst die Sehne, dann wird der Nagel angegriffen und schließlich die Gelenke. Je schlimmer die Nägel betroffen sind, desto stärker die Psoriasis-Arthritis.
Wichtig: Wird die Nagelpsoriasis frühzeitig behandelt, entwickelt sich die Gelenk-Psoriasis weniger ausgeprägt.
Die Diagnose einer Psoriasis-Arthritis ist nicht immer ganz einfach, da auch andere Krankheiten, wie bspw. Gicht, die Gelenke angreifen und die Erkrankung oft schleichend verläuft. Wenn aber die Nägel ebenfalls betroffen sind, sollten alle Alarmglocken klingeln.
Es ist dann unbedingt erforderlich, einen Facharzt aufzusuchen, der das Krankheitsbild richtig interpretiert und die entsprechende Behandlung einleitet. Für Gelenkbeschwerden ist der Rheumatologe der beste Ansprechpartner, für Symptome der Haut der Dermatologe.
Ursachen & Auslöser der Psoriasis
Für viele Betroffene ist die chronische Erkrankung eine starke psychische Belastung. Unglücklicherweise stehen Stress und Psoriasis in Wechselwirkung zueinander und können sich gegenseitig verstärken. Stress kann einerseits zu Schüben der Krankheit führen und umgekehrt belasten die Läsionen auf der Haut oder den Nägeln wiederum die Psyche des Patienten. Nicht umsonst kennt jeder den Spruch: “Die Haut ist der Spiegel der Seele”.
Allerdings kann Stress allein die Krankheit keinesfalls auslösen.
Es besteht immer eine genetische Veranlagung, falls Schuppenflechte ausbricht. Allerdings kann extremer Stress, wie er z. B. durch den Tod eines Angehörigen hervorgerufen wird, ebenso wie Immunfaktoren oder Umweltfaktoren für das erste Auftreten von Psoriasis ursächlich sein.
Gut zu wissen, dass sich die psychischen Belastungen durch eine erfolgreiche Behandlung der Krankheitsbeschwerden stark verringern lassen.
Der Arzt sollte unabhängig von dem optischen Erscheinungsbild und dem tatsächlichen Schweregrad der Psoriasis auch immer das Wohlbefinden des Patienten im Blick haben. Manche kommen gut mit der chronischen Erkrankung zurecht, andere verzweifeln selbst an minimalen Symptomen. Jeder Mensch reagiert und fühlt anders, weshalb die Therapie auch immer individuell den Menschen als Ganzes betrachten muss.
Nagelpsoriasis heilen / heilbar?
Die gute Nachricht: Psoriasis ist eine gutartige Hautkrankung, die sich nicht auf die Lebenserwartung auswirkt.
Die schlechte Nachricht: Psoriasis ist eine chronische, also immer wiederkehrende, entzündliche Erkrankung, die leider bislang nicht geheilt werden kann.
Da sie in unterschiedlich langen Schüben verläuft, gibt es zuweilen Wochen oder sogar Jahre ohne die typischen Symptome. Aber sie wird letztendlich immer wiederkehren.
Was hilft bei Schuppenflechte?
Gerade befallene Fingernägel, die deformiert oder bröckelig sind, schränken die Lebensqualität und den Alltag der Betroffenen stark ein. Für 93% der Patienten sind soziale Kontakte ein großes Problem, da anders als bei betroffenen Hautstellen die veränderten Fingernägel nicht unter Kleidung versteckt werden können. Viele alltägliche Dinge können bei jedem zweiten Nagelpsoriatiker nur unter Schmerzen durchgeführt werden. Sind Zehennägel und Fingernägel stark betroffen, wird jede Bewegung zur Qual.
Mittlerweile gibt es einige vielversprechende Therapieansätze, die bei der Bekämpfung der Psoriasis-Symptome gute Erfolge zeigen. Neben den rein äußerlich angewendeten Salben, Lotionen, Cremes und Nagellacken für befallene Nägel, sind bei mittelschweren bis schweren Psoriasis-Ausprägungen systemische Medikamente das Mittel der Wahl. Dazu zählen beispielsweise Methotrexat oder Ciclosporin.
In den letzten Jahren kann man bei der Psoriasis-Forschung gar von einem Innovationsschub sprechen, da die so genannten Biologika zielgerichtet das außer Kontrolle geratene Immunsystem beeinflussen und bei vielen Patienten die Symptome sogar dauerhaft unterdrücken können.
» Mehr zur Behandlung der Nagelpsoriasis
Mittlerweile weiß man, dass sich die Schuppenflechte auf den gesamten Körper auswirkt und weitere Erkrankungen begünstigt. Insbesondere Fettstoffwechselstörungen, Diabetes und Bluthochdruck können in Kombination mit Psoriasis gefährlich werden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Herzinfarkte zur Folge haben. Daher ist für Betroffene ganz wichtig, diese Faktoren im Auge zu behalten und durch eine gesunde Lebensweise möglichst positiv zu beeinflussen. Wie das geht, wird in den nächsten Kapiteln beschrieben.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Psyche, da sie unbestritten einen wesentlichen Einfluss auf den Ausbruch oder die Schübe der Psoriasis hat. Viele Patienten leiden im Alltag sehr unter den unansehnlichen Symptomen. Diese psychische Belastung kann sogar bis hin zu einer Depression führen . Auch hier gibt es einige Tipps, die sich in der Praxis bewährt haben und die vielen Betroffenen helfen, mit der Erkrankung besser umzugehen.
XXXhttps://www.focus.de/gesundheit/experten/dirk_schadendorf/therapie-gegen-schuppenflechte-was-hilft-wirklich_id_5287379.html
Strategien zur Selbsthilfe bei Schuppenflechte
Um den Stresslevel im Alltag relativ gering zu halten, gibt es einige hilfreiche Ansätze:
- Versuchen Sie, sich immer wieder Ruhephasen und Entspannungszeiten zu gönnen.
- In Selbsthilfegruppen können Sie sich mit Betroffenen austauschen. Es hilft in der Regel schon weiter zu wissen, dass es noch andere gibt, die unter einem ähnlichen Schicksal leiden. Im Internet finden Sie z. B. Psoriasis-Foren und können direkt Kontakte zu Gleichgesinnten herstellen.
- Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Meditation oder Tai Chi eignen sich ebenfalls zur Stressbewältigung. Viele Krankenkassen bezuschussen die Kosten für derartige Kurse.
- Bei starken Schüben und einem großen Leidensdruck, die in Zusammenhang mit Stress stehen, sollten Sie eine Psychotherapie in Erwägung ziehen.
- Es besteht auch die Möglichkeit, eine Kur zu beantragen und über mehrere Wochen in einem speziellen Therapiezentrum sowohl die körperlichen als auch seelischen Probleme zu lindern. Diese Kuren finden oft in sonnenreichen Gegenden mit speziellen salzhaltigen Bädern oder dem Meer statt. Besonders bekannt ist die heilende Wirkung des Toten Meers oder der Nordsee.
Worauf achten bei Psoriasis? Ernährung, Lebensweise & Sport
Leidet man unter Schuppenflechte, gibt es einige Faktoren, die die Erkrankung sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können:
- Ernährung
- Übergewicht
- Alkohol
- Zigaretten & Tabak
- Omega-3-Fettsäuren
Ein wichtiges Kriterium ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit möglichst naturbelassenen Lebensmitteln, wie sie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. empfiehlt. Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse, hochwertige Öle, Fisch, Milchprodukte und wenig Fleisch sollten in gesunden Portionen auf den Teller kommen.
Gerade Patienten mit Schuppenflechte sollte auf ihr Gewicht achten, da sie generell ein erhöhtes Risiko für Stoffwechselstörungen aufweisen. Wer sich im normalgewichtigen Rahmen bewegt, reduziert sein Risiko für Bluthochdruck, erhöhte Blutzucker- oder Blutfettwerte.
Dass Sport eine allgemeine gesundheitsfördernde Wirkung hat, ist mittlerweile jedem bekannt. Aber dass sich regelmäßiger Ausdauersport auch positiv auf das Immunsystem und auf die Schuppenflechte auswirkt, ist noch nicht bei allen angekommen. Umso wichtiger, diesen Part nicht zu vernachlässigen. Die Begleiterscheinungen der Psoriasis konnten bei gemäßigtem Ausdauertraining positiv beeinflusst werden und darüber hinaus auch den mit Schuppenflechte in Verbindung stehenden Begleiterkrankungen (Diabetes, Adipositas, Bluthochdruck, etc.) vorbeugen. Auch die Psyche profitiert von der Bewegung. Nach der Anstrengung hat man in gewisser Hinsicht “den Kopf wieder frei”.
Der vollständige Verzicht auf Alkohol hat sogar nachweislich einen positiven Effekt auf die Psoriasis.
Selbiges gilt für Tabak und Zigaretten. Rauchen kann sowohl Auslöser für die Schuppenflechte sein als auch deren Symptome wesentlich verschlimmern.
Positiv hingegen wirken sich Omega-3-Fettsäuren, wie sie in einigen Pflanzenölen vorkommen (Hanf-, Raps- Walnuss-, Lein- und Olivenöl) oder in fettem Meeresfisch (Hering, Thunfisch, Lachs, Makrele). Wer keinen oder nur selten Fisch isst, kann die Omega-3-Fettsäuren auch über ein spezielles Fischöl (1EL täglich) oder Fischölkapseln aufnehmen. Letztere sind für einen positiven Effekt jedoch meist zu niedrig dosiert.
Weitere negativ beeinflussende Faktoren sind Stress, Verletzungen, Infekte, aber auch Betablocker oder sogar manche Schmerzmittel wie Ibuprofen und Diclofenac (nichtsteroide Antiphlogistika).
Ebenso wirken sich Lithiumsalze, die zur Behandlung bzw. Prophylaxe von Depressionen, Cluster-Kopfschmerz, Manien oder bipolaren Störungen eingesetzt werden, verschlechternd auf die Psoriasis aus.
Weiterführende Links
Apothekenumschau.de: Psoriasis
Ärztezeitung: Nagelpsoriasis – störend und schmerzhaft
Verein Psoriasis-Netz: So kann Nagelpsoriasis behandelt werden